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Es werde Licht

Das war der Wunsch eines Freundes der Modellbauer ist. Er hat mehrere Flugmodelle und wollte eine realistische Beleuchtung dafür. Also erstmal schlau gemacht was es so an Beleuchtungen an einem Flugzeug gibt. Dabei kam folgerndes heraus
  1. Die Nav- bzw. Positionslichter (links rot, rechts grün, hinten weiss) und evtl. die Logo- und Wing-lights
  2. Die Beacon (ein rotes Blinklicht was sagt: "Flugzeug ist heiss, Triebwerke laufen"
  3. Die Strobes (weisses Blinklicht (beim Airbus Doppelblinklicht) an den Flügelspitzen)
  4. Die Landescheinwerfer

Nachdem geklärt war was gebraucht wird ging es darum wie es gesteuert werden soll. Natürlich über die Fernbedienung, das war klar. Aber mit nur einem Kanal. Nachdem auch das geklärt war kamen die Sonderwünsche wie "klein muss es sein und billig und mit viel Leistung und mit Trennung zum Empfänger und programmierbar und und und..."
Nachdem ich ja und Amen zu allem gesagt hatte, ging ich daran zu versuchen meine Zusagen auch einzuhalten. Ich brauchte also 4 Ausgänge für die Lichter, einen Eingang für den Empfänger, 2 Pins für die Versorgungsspannung und einen Resetpin. Macht also 8 Pins was von den kleinen Atmel tinys erfüllt wurde. Also mal sehen was ich da so hatte, ein tiny45, sehr gut, reicht. Die Schaltung entworfen, wobei ich mich an der Lichtsteuerung für RC-Autos von Manfred Stratmann orientierte, besonders als mir auffiel, dass ich den Programmierjumper vergessen hatte und einen Pin doppelt belegen musste.

Schaltplan des Flightlights

Dann machte ich einen Versuchsaufbau und erste Programmierversuche um die Empfängersignale auszuwerten. Dies gelang mir dann auch, sodass ich die weiteren Funktionen einbauen konnte. Hier das Ergebnis.

Sourcecode

Nachdem ich das Programm soweit hatte, ging ich daran eine Platine zu entwerfen. Und das Ergebnis sieht so aus:

Schaltplan des Flightlights
Und hier noch als EAGLE-Schaltplan und das dazugehörige EAGLE-Layout dazu.

Die Platine ist ca.45x16mm gross, einseitig und in SMD bestückt. Belegt sind die Ausgänge folgendermassen:
Ausgang 1:Beacons
Ausgang 2:Landelampe
Ausgang 3:Navigationsleuchten
Ausgang 4:Strobes


Die Versorgungsspannung sollte 5,5V nicht überschreiten oder man müsste einen Spannungsregler für den Prozessor einbauen. Die Mosfets schalten gegen Masse. Beim Anschluss von Lampen bzw. LEDs müssen die passenden Vorwiderstände vorgeschaltet werden.

Funktionsweise

Es werden vier Lampengruppen entsprechend der Stellung der Fernbedienung geschaltet. Zum besseren Verständnis gehe ich von einem normalen Fernsteuerkanal mit Steuerknüppel aus. Dabei gibt es folgende Funktionen:
1.Pos:Knüppel untenalle Lampen aus
2.Pos:Knüppel neutralNavigationsleuchten, Beacons und Strobes ein
3.Pos:Knüppel obenzusätzlich Landeleuchte ein

Die Schaltpunkte können in die Elektronik eingelernt werden. Ebenfalls lässt sich ein Einfach- oder Doppelstrobe programmieren. Bei Inbetriebnahme ohne Empfänger geht die Schaltung nach eine Wartezeit wie in Pos.2 in Betrieb. Geplant ist noch auch die Blinkfrequenz programmierbar zu machen.

Die Programmierung läuft folgendermassen ab:
  1. Spannung ausschalten
  2. Programmierjumper setzen
  3. Empfänger anschliessen und einschalten
  4. Kanal auf Stellung für Position 1 einstellen
  5. Spannung einschalten
  6. Die Schaltung wartet bis Impulse vom Empfänger eintreffen.
  7. Bei Empfang von Impulsen beginnt der Beaconsausgang schnell zu blinken und signalisiert den Beginn der Programmierung.
  8. Die Positionslampe leuchtet auf.
  9. Nun innerhalb von zwei Sekunden die Knüppelstellung für Position 2 einstellen.
  10. Es wird die Einstellung erfasst und gespeichert.
  11. Die Positionslampe erlischt und die Landeleuchte leuchtet auf
  12. Nun innerhalb von zwei Sekunden die Knüppelstellung für Position 3 einstellen.
  13. Es wird die Einstellung erfasst und gespeichert.
  14. Die Landeleuchte erlischt und die Blitzer leuchten auf
  15. Nun innerhalb von zwei Sekunden für einen Doppelstrobe den Knüppel auf die Einstellung für Position 3 einstellen, für einen einfachen Blitz den Knüppel in Stellung für Position 1 bringen
  16. Es wird die Einstellung erfasst und gespeichert.
  17. Alle Ausgänge beginnen zu blinken, die Programmierung ist abgeschlossen
  18. Spannung ausschalten
  19. Programmierjumper entfernen
Bitte beachten, dass die Stellungen der einzelnen Positionen aufsteigend sein müssen.

(C) Joachim Fossie Bär Reiter 2009